Wandskulptur

Wandskulptur ohne Titel 1986                                              34 cm x 51 cm (B x H)  -  Privatbesitz

 

  Vielleicht ist die Beschäftigung mit Kunst in Coronazeiten besonders gut geeignet, unser inneres Gleichgewicht wenigstens für einen kurzen Augenblick ein wenig mehr in Balance zu bringen. Denn immer dann, wenn abstrakte Kunst unsere Empfindungen aus der Latenz erweckt, fühlen wir uns wohl, weil uns die Hingabe daran die innere Entfernung oder gar Loslösung von der Tretmühle des alltäglichen Lebens erlaubt. 

 

   Genau solche Art Wirkung geht von den Wandskulpturen von B.Chr.K.Barten aus. Die gezeigte Wandskulptur von 1986 kombiniert dabei Form und Farbe gekonnt miteinander. Ein durch eine doppelte Perlenkette ausgeprägt eingefasstes, formal ruhiges  Zentrum liegt kontrastreich inmitten eines stark gefällteten Umfelds. Ein von einer einfachen Perlenkette gesäumter "Weg" führt durch das bewegte Gelände. Die gewählte Farbpalette erzeugt dabei eine tendenziell dramatische Gesamtstimmung. Nüchtern betrachtet finden sich in dieser Arbeit nur einige, innerhalb der Arbeit wenig abgewandelte Formenelemente. Gerade diese Reduktion auf ein überschaubares, sich wiederholendes Vokabular führt zu einer hohen Suggestivkraft. Wir kennen eine ähnliche Wirkung bei den Wandskulpturen von Günther Uecker, in denen eine große Anzahl von immer gleichen Nägeln in bewusster, sich von Nagel zu Nagel gering ändernden Neigung in eine Trägerebene getrieben sind.  So entsteht aus einem stark reduzierten Vokabular im Betrachter eine faszinierende Suggestivität, die genügend Vehemenz besitzt, um uns aus dem Alltag heraus zu katapultieren.

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